Die „Grote Mandränke“ im Januar 1362 veränderte die Landschaft im Nordfriesischen Wattenmeer gravierend. Dabei versank der bis heute sagenumwobene Hafenort Runghold und es entstand die große Insel Strand. Im Oktober 1634 zerstörte dann eine weitere verheerende Sturmflut diese Insel und es blieben nur noch Teile der Insel Strand übrig, die heutigen Inseln Pellworm, Nordstrand sowie die Halligen Nordstrandischmoor und Hamburger Hallig.
Bis heute ist die Insel Pellworm weiterhin durch große Sturmfluten gefährdet. Gäbe es nicht den stetig erhöhten und inzwischen 8 m hohen Seedeich, wäre die Insel Pellworm inzwischen vom Meer verschlungen.
Pellworm hat viel Ähnlichkeiten mit einer Hallig. Viele alte -häufig reetgedeckte- Friesenhäuser stehen wie auf einer Hallig auf Warften (aufgeschütteten Erdhügeln):
Wesentlicher Unterschied zu einer Hallig ist hingegen der fehlende Meerblick auf der Insel infolge des hohen Deiches.
Jedoch gibt es auf Pellworm einen seeseitigen asphaltierten Deichweg, der über insgesamt 28 km rund um die Insel führt, dort ist das Meer dann stetig im Blick. Die Benutzung des Weges ist auch Radfahrern erlaubt, man muss ihn sich allerdings mit den vielen Schafen (und deren Hinterlassenschaften) teilen:
Pellworm liegt inmitten des nordfriesischen Halligmeeres, alle weltweit noch existierenden 10 Halligen gruppieren sich um die Insel Pellworm und sind bei guter Sicht vom Deichweg aus zu sehen:
– im Norden die Halligen Hooge, Langeneß, Oland, Gröde und Habel
– im Osten Nordstrandischmoor und die Hamburger Hallig
– im Süden die Hallig Südfall
– im Westen die Halligen Süderoog und Norderoog
…Blick zur nahe gelegenen Hallig Hooge, rechts die Ockenswarft
Auch die 3 großen Außensände der nordfriesischen Nordsee sind vom Deichweg zu erspähen: Süderoogsand, Norderoogsand sowie Japsand
…Blick nach Norderoogsand, die Dünen sind inzwischen bis zu 4 m hoch
eine neue Nordsee-Insel entsteht
Der 1907 fertiggestellte Pellwormer Leuchtturm. Nach gleichen Bauplänen wurden damals auch die Leuchttürme Westerheversand und Hörnum/Sylt erbaut:…auf dem Leuchtturm befindet sich das erste deutsche Leuchtturm-Standesamt
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Im 11. Jahrhundert wurde die „Alte Kirche St. Salvator“ erbaut. Der geziegelte Turm dieses mittelalterlichen „Friesendoms“ stürzte 1611 größtenteils ein. Der erhalten gebliebene Rumpf ragt heute 26 Meter empor, die ursprüngliche Turmhöhe soll jedoch mindestens doppelt so hoch gewesen sein:
Der Turm wird heute von zahlreichen Turmfalken besiedelt. Unterhalb des Turmes befindet sich der Heimatlosenfriedhof, auf dem meist unbekannte, am Strand angetriebene Leichen bestattet wurden und noch werden:
Ein weiteres Wahrzeichen der Insel ist die 1777 erbaute Nordermühle:
- im nächsten Blog-Beitrag berichte ich von der Wattwanderung zwischen Pellworm und der kleinen Hallig Süderoog
- im übernächsten Beitrag dann von einem Ausflug von Pellworm zur Düneninsel Norderoogsand
wieder traumhaft schöne Bilder und interessante Infos
Ein toller und interessanter Beitrag!
Traumhaft schöne Bilder ❤ Toller Beitrag da bekommt man Fernweh
Deine Informationen sind für sich immer schon unheimlich lesenwert, aber dazu diese phantastischen Fotos! Ich habe wirklich bisher noch nirgendwo gelungenere oder professionellere Fotos als deine aus dieser besonderen Region entdeckt. Deine Wahl der Motive, die Weite, die Farben und diese unglaubliche Klarheit .. da stockt mir jedesmal der Atem. Einmalig!
LG Michèle
Herzlichen Dank Michèle.
Ach, toll, Helmut. Ich freu mich schon richtig auf Norderoogsand 🙂
Ganz wunderschöne Eindrücke!
Der Blick nach Norderoogsand ist wunderschön!
wunderschön,danke
Was haben wir doch für traumhafte Eilande vor der Haustür.
Liebe Grüße,
Claudia
Wunderbar, wie sind auch ganz verliebt in Pellworm 🙂