Von den Graugänsen werden auf den Halligen in den letzten Jahren stetig steigende Bestände beobachtet.




Dabei bietet die Hallig für Graugänse nicht das ideale Brutgebiet, denn sie verfügen (im Gegensatz zu den Ringel- und Nonnengänse) nicht über Salzdrüsen, die das Salz aus dem Meerwasser filtern können, deshalb sind sie auf Süßwasser angewiesen:


Alle vorherigen Bilder wurden am 3. März 2019 aufgenommen. Eigentlich wollte ich diesen Blogbeitrag 1-2 Tage später bereits einstellen.
In der Nacht vom 4. auf dem 5. März war infolge des Sturmtiefs Bennet ein um 1,5m erhöhter Wasserstand vorausgesagt, das würde für die Hallig Langeneß „Landunter“ bedeuten. Das Hochwasser am 5. März war jedoch bereits um 1 Uhr nachts, sodass am Morgen gegen 7 Uhr wieder Niedrigwasser sein würde. Als ich gegen 7 Uhr erwachte und aus dem Fenster schaute, sah es jedoch noch so aus:

Auch das Niedrigwasser bei Ebbe lief deutlich höher auf, sodass noch viel Wasser auf der Hallig verblieben war.
Also hohe Gummistiefel an und nichts wie raus:

Für die Graugänse waren nun alle Süßwasserpfützen versalzen, trotzdem genossen sie nun das „Meer auf der Hallig“. Die Halligkante war inzwischen wieder vom Meer freigegeben, dahinter die Nordsee.

Um nun an Trinkwasser zu kommen, mussten sie entweder die Fethinge aufsuchen (Teiche, die mit Regenwasser gespeist werden, jede Warft hat mindestens einen Fething) oder rüber zur Nachbarinsel Amrum, dort gibt es im Bereich der Odde noch ein großes Süßwasserbiotop.



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Grossartige Bilder.
Mai oder März? Ich vermute, letzteres, aber der Mai hat sich in den Text eingeschlichen.
Ich wollte schon fragen, ob er seiner Zeit ein Jahr voraus ist …
Ja, großartige Bilder.
Liebe Grüße
Christiane
Danke dir ganz herzlich!!
Hat sich mal wieder die Autokorrektur eingeschlichen.
Schönen Gruß, Helmut
Das kenne ich. LG
Da hätte ich auch ohne Gegenverkehr gerne länger gewartet! 😉 Tolles Bild!
Ja war schon toll, danke Simone.
Schöne Bilder! Wohnst du etwa auf der Hallig??
Ich wohne seit Januar überwiegend auf der Hallig, ansonsten im Wendland (das kennst du ja).
Herzlichen Gruß, Helmut
Wunderschöne Aufnahmen (wie immer 😉 ). Liebe Grüße, Ulrike
Lieben Dank Ulrike!
Spannender Beitrag mit großartigen Fotos, wie immer.
Was ich mich fragte ist: Auf Meerwasser schwimmen macht den Graugänsen dann nichts aus offensichtlich?
Und: Woher wissen sie, wo sich das Süßwasser befindet? „Riechen“ sie es?
Gibt es einen Erklärungsansatz woran es liegt, dass der Bestand an Graugänsen da am Steigen ist?
Und: Ist das gut oder nicht gut? Ich meine, können sie auch Schaden anrichten, wenn es zu viele werden?
Gänse können das Salz riechen. Für die Graugänse ist nur das rare Regenwasser auf den Halligen ein Problem, sie fühlen sich im Meerwasser hingegen recht wohl. Warum die Graugänse in den letzten Jahren zugenommen haben ist mir nicht bekannt, sie scheinen sich auf der Hallig aber zuhends wohler zu fühlen. Schäden richten sie kaum an, sind gern gesehene Gäste, da sie im Frühjahr hier auch brüten und ihre Küken großziehen. Wegen des Trinkwassermangels ist jedoch auch nicht damit zu rechnen, dass die Bestände hier noch deutlich zunehmen werden.
Im Gegensatz zu den Nonnengänsen, die kamen auf den Halligen vor einigen Jahren nur vereinzelt vor, heute sind es unglaubliche Mengen von Nonnengänsen die sich hier für ihren Weiterflug ordentlich Fett anfressen. Die Nonnengänse haben sich innerhalb weniger Jahre verzigfacht (gesonderter Blogbeitrag über Nonnengänse folgt).
Die Nonnen- und vor allem die Ringelgänse richten schon Schäden für die Landwirtschaft an, sie fressen die Salzwiesen komplett kahl. Allerdings erhalten die Landbesitzer dafür eine angemessene „Ringelgansentschädigung“. Desweiteren sind sie zu einer wichtigen touristische Attraktion geworden, so profitieren die Halligbewohner gleich doppelt von den Gänsen. Sie werden sogar jährlich im Rahmen der Ringelganstage auf den Halligen gefeiert:
siehe „Ringelganstage“
Danke dir Marion für deinen Kommentar.
Danke für deine ausführliche Antwort, Helmut! Genau das alles wollte ich wissen. Wirklich spannend.
Wenn die Nonnen- und Ringelgänse Schäden anrichten, weil sie die Salzwiesen kahl fressen und du sagst, das ist Schaden für die Landwirtschaft… Inwiefern? Wird sonst auf den Salzwiesen etwas angebaut? Oder sind es sonst Viehweiden?
Eine Entschädigung ist ja fein, aber welche Alternative hat man denn mit dem Geld. Futter für die anderen Tiere dazukaufen?
Auf den Salzwiesen kann nichts angebaut werden, da sie ja bis zu 20 mal pro Jahr vom Meer überspült werden. Die Fennen (Hallig-Wiesen) werden entweder als Weideland für Rinder, Schafe oder Pferde oder als Mähland fürs eigene Vieh genutzt. Durch die Gänse wird die Futtermenge natürlich reduziert. Früher wurden die Gänse bejagt, seit sie unter Artenschutz stehen gibt es deshalb eine Ausfall-Entschädigung.
Verstehe, Helmut. Danke!