Biikebrennen

Biike, gestern auf der Hallig Langeneß
54°38’59.3″N 8°39’09.2″E

Biike ist Friesisch und bedeutet Feuerzeichen. Am 21. Februar, der Vorabend des St.Petri-Tages, wird auf den Halligen das Biikebrennen gefeiert. Ursprünglich stammt der Brauch aus der Walfangzeit, denn am St.Petri-Tag wurden die Hallig-Mannslüüd zum Walfang verabschiedet, erst im Herbst kamen sie zurück, manche blieben auch für immer auf See.

Heute wird hingegen Biike zur Verabschiedung des Winters gefeiert. Die Schulkinder basteln vorab eine Strohpuppe, der Peter, der dann auf dem Biikehaufen thront. Er symbolisiert den Winter, wenn Peter verbrennt ist der Winter vorbei.

Bei Beginn des Festes flog der Regen fast waagerecht:20200221_0379403810

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Die Veranstaltung fand wegen des Wetters erstmals am Lorenbahnhof statt (Hallig-Hauptbahnhof)20200221_03882

Wie jedes Jahr am gesonderten Kinder-Biikefeuer, grillen mit selbsgebastelten Gabelstöcken20200221_03898

Es gab natürlich auch Musik, Virginia mit ihrem Schifferklavier und Bruno auf seiner Teufelsgeige, dazu wurden Shanties und Seemannslieder von den Halliglüüd und den Halligurlaubern gesungen.
Davon habe ich jedoch kein eigenes Foto, da ich zum „Notenhalter“ auserkoren wurde. Bei dem Sturm wären Notenständer und Notenblätter ganz sicher vom Winde verweht worden.
Ein Urlauber hat aber dann doch noch ein Foto davon geschossen:20200221_03890

Als das Feuer deutlich heruntergebrannt war kam noch ein Lore vom Festland rüber, der hatte wohl den Glühwein gerochen…
Honke betätigte sich dabei als Weichensteller (rechts), Abzweig zum Abstellgleis statt ins Feuer:20200221_03930

9 replies to “Biikebrennen

  1. Mal ganz andere, nicht weniger tolle Fotos. Berührend solche Bräuche in vertrautem Rahmen.

    In einer kleinen Stadt in unserer Nähe wurde gestern der Füdlibürger verbrannt (eine große Puppe als jährlicher Fasnachtsbrauch), nachdem man vorher zu Gericht gesessen, ihm alles mögliche zur Last gelegt hatte, u.a. sei er am Coronavirus schuld – und ihn dann zum Tode verurteilt hat 😉

  2. Tolle Bilder.Bin auf Langeneß geboren. (1950 auf Rixwarft) und habe dort bis 1966 gewohnt.Bin dort auch zur Schule gegangen.
    Wir hatten vor einigen Jahren unser Klassentreffen dort.Sind immer mal wieder in unserer alten Heimat

  3. Tolle Bilder, lieber Helmut.
    Bei uns im Nachbarort Sheringham wurde nach einem Wikinger-Umzug gestern ein Wikingerboot am Strand verbrannt. Daran sieht man deutlich, wie wir kulturell zusammengehören.
    Das wussten wir gar nicht, dass mit solchen Feuern die Walfänger verabschiedet wurden. Wir müssen das erforschen, ob’s hier auch so war.
    Übrigens Dinas Großvater ist Walfänger gewesen.
    Mit herzlichen Grüßen von Nord Norfolk
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

    1. Toll Klausbernd, wie recht du hast mit der Zusammengehörigkeit. Und dann auch noch Dinas Großvater ein Walfänger, beeindruckend!
      Herzlichen Gruß zurück von der Hallig, Helmut

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